Kleine Tipps für faule* Gärtner:innen
*Oder für alle, die ständig von snackhungrigen Kindern unterbrochen werden.
In unserem Garten läuft vieles nach dem Prinzip Trial and Error. Im ersten Jahr haben wir voller Elan überall Stauden gepflanzt – nur um sie wenig später von den Nadeln der Kiefern und dem trockenen Brandenburger Sandboden dahinraffen zu sehen. Mittlerweile gehen wir das Ganze mit etwas mehr Plan an und achten auf passende Standorte und Bewässerungsmöglichkeiten. Jeder Garten ist anders, aber hier kommen ein paar unkomplizierte Pflanzen, die (fast) überall wachsen – ganz ohne viel Aufwand.
Palmkohl
Selten ein so genügsames Gemüse gesehen. Jeden Frühling werfe ich ein paar Samen in unsere ausgediente Regentonne – und ein paar Wochen später sprießt der Kohl. Bis in den tiefsten Winter versorgt er uns zuverlässig mit frischen Blättern. Extra Pflege? Fehlanzeige. Keine regelmäßige Bewässerung, ab und zu mal ein Schluck Wasser – das war’s.


Kartoffeln
Ganz hinten im Garten haben wir zwei lange Hügel aufgeschüttet. Im Frühling dürfen die Kids dort vorgekeimte Kartoffeln eingraben – am liebsten ungewöhnliche Sorten, z. B. lilafarbene oder welche mit roter Schale. Auch dieses Beet wird nicht extra gegossen und ehrlich gesagt oft einfach vergessen. Trotzdem wachsen die Pflanzen munter im halbschattigen Sandboden vor sich hin. Wenn die Stängel abknicken, graben wir die Kartoffeln aus – und freuen uns über einen vollen Korb. (Ich will gar nicht wissen, wie viel größer die Ernte wäre, wenn wir uns wirklich drum kümmern würden.)


Calendula (Ringelblume)
Diese leuchtend orangefarbene Heilpflanze wächst bei etwas Wasser und gutem Boden wie wild – und produziert Samen in rauen Mengen. Ab dem zweiten Jahr muss man sie nicht mal mehr neu aussäen. Einmal gepflanzt, kommt sie von allein wieder.
Wilde Möhre
Vor zwei Jahren hat mir eine Gartenfreundin ein paar Samen der Wilden Möhre geschenkt – ich hab sie einfach im Garten verteilt. Ein Jahr später wuchs sie überall und begeistert seither mit ihren feinen, weißen Blüten. Anspruchslos, pflegeleicht, wunderschön.
Kapuzinerkresse
Die Samen sind groß und rund – perfekt, um sie von Kinderhänden im Garten verstreuen zu lassen. Die Blüten schmecken angenehm scharf und sehen toll aus. Am Ende der Saison liegen überall kleine, grüne Samen herum (die übrigens nach Wasabi schmecken und essbar sind). Ohne unser Zutun wachsen daraus im nächsten Jahr neue Pflanzen.